Trommelfell OP

Trommelfell OP

Das Ohr-Trommelfell ist eine hauchdünne Membran, die den Gehörgang vom Mittelohr abtrennt. Es hat einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter und ist nur 0,1 Millimeter dick. Es verhindert, dass Fremdkörper wie Wasser oder Bakterien von außen in das Ohr eindringen. Die elastische Membran fängt die von außen kommenden Schallwellen auf, versetzt sie in Schwingung und leitet die darin enthaltenen akustischen Signale an das Mittelohr weiter. Daher ist es auch für das Hören von großer Bedeutung. Das Trommelfell kann aufgrund eines Traumas oder einer Entzündung geplatzt beziehungsweise gerissen (also perforiert) sein. Normalerweise verheilt die Trommelfellruptur von selbst. Manchmal kann der Körper das Trommelfell jedoch aufgrund des entstandenen Lochs in der Membran, einer Entzündung oder aus anderen Gründen nicht von selbst heilen. Ist das Trommelfell dauerhaft perforiert, kann es im Ohr zu einer chronischen Entzündung kommen, die zu einem Hörverlust führen kann. Wenn die Entzündung chronisch geworden ist oder ein Hörverlust durch eine Schädigung der Membran vorliegt, kann einem Hörverlust durch eine frühzeitige Trommelfelloperation vorgebeugt werden.

Ursachen der Perforation des Trommelfells

Das Trommelfell kann durch traumatische Ursachen wie Tiefenreinigung der Ohren mit einem Wattestäbchen, Druckveränderungen durch plötzliches Tauchen oder Fliegen, insbesondere bei Kindern, Schläge auf das Ohr oder chronische Ohrenentzündungen perforiert werden.

Wann ist eine Trommelfelloperation notwendig?

Eine leichte Verletzung des Trommelfells heilt in der Regel innerhalb weniger Tage von selbst aus. Das Ohr sollte immer sauber und trocken gehalten werden. Wenn eine Ohrenentzündung vorliegt, läuft in der Regel Flüssigkeit (z.B. Eiter) über den Gehörgang nach außen. Wenn die Infektion eine Weile anhält, sollten zusätzlichen Behandlungen wie Medikamenten oder Ohrentropfen verwendet werden. Nachdem die Infektion abgeklungen ist, kann das entstandene Loch im Trommelfell von selbst heilen.

Falls das entstandene Loch im Trommelfell groß ist und länger als 3 Monate ohne Infektion oder Drainage andauern, verheilen die elastische Membran jedoch wahrscheinlich nicht mehr von selbst. An dieser Stelle kann eine Trommelfelloperation in Betracht gezogen werden. Die Entscheidung für eine Operation hängt von mehreren Faktoren, darunter dem Alter des Patienten, einer Infektion in der Vorgeschichte, anderen Ohrproblemen und dem Grad des Hörverlusts, ab. Selbst wenn Kinder einen Hörverlust und Ausfluss in den Ohren haben, können sie dies möglicherweise nicht bemerken. Aus diesem Grund sind Ohrenschmerzen und Ausfluss aus dem Ohr Symptome, die besonders bei Kindern Aufmerksamkeit erfordern. In solchen Fällen sollte unverzüglich ein/e HNO-Arzt/Ärztin aufgesucht werden.

Wie wird eine Trommelfelloperation durchgeführt?

Je nach Ausmaß des Problems im Ohr gibt es verschiedene Operationsmethoden. Die einfachste Art der Reparatur des Trommelfells wird als Myringoplastik bezeichnet. Bei diesem Verfahren wird das Transplantationsmaterial in das Trommelfell integriert, das den Hohlraum in der Membran vorübergehend verschließt. Der Verschluss des Lochs unterstützt den normalen Heilungsprozess des Körpers. Das verwendete Material kann Papier, Gelatinematerial oder ein kleines Stück Öl aus einem Ohrläppchen sein. Die Myringoplastik dauert normalerweise 5 bis 10 Minuten. Dieses Verfahren ist jedoch nur bei relativ kleinen Löchern in der Mitte des Trommelfells anwendbar. Wenn das Loch im Trommelfell groß ist, ein chronisches Entzündungsproblem vorliegt oder sich das Loch trotz Myringoplastik nicht verschließt, spricht man von einer Operation ‚Tympanoplastik‘.

Die Tympanoplastik erfordert normalerweise eine Vollnarkose. Falls ein Schnitt notwendig ist, wird dieser am Gehörgangseingang oder hinter der Ohrmuschel gesetzt, sodass keine sichtbaren Narben zurückbleiben. Die Operation wird mit einem Operationsmikroskop durchgeführt.  Das zum Verschluss des Trommelfelldefekt notwendige Gewebe wird aus dem Schnittbereich entnommen und besteht entweder aus Muskelhaut (Temporalisfaszie), Knorpelhaut oder Knorpelgewebe. Der knöcherne Gehörgang muss möglicherweise erweitert werden, um die Mittelohrhöhle und die Gehörknöchelchen angemessen sichtbar zu machen. Auf diese Weise kann die Funktion der Gehörknöchelchen kontrolliert werden. Wenn die Gehörknöchelchen den Schall nicht gut übertragen oder sich ein Cholesteatom gebildet hat, können sie entfernt und durch eine Prothese ersetzt werden. Der Defekt im Trommelfell kann mit Knorpel aus der Ohrmuschel oder einem unter dem Ohr entnommenen Bindegewebe verschlossen werden. Diese Materialien haften ohne Nähte glatt an den Resten des Trommelfells. Das Transplantatmaterial kann nachher mit etwas Füllmaterial unterstützt werden, das sich in den nächsten 2 bis 3 Monaten langsam auflöst. Das reparierte Trommelfell wird dann wieder in seine natürliche Position gebracht.

Genesung nach einer Trommelfell OP

Nach einer Trommelfell OP verbleibt das Ohr mit einem Tampon für ein bis drei Wochen. Eine Woche nach der Operation kann der Patient/die Patientin wieder weitgehend seiner normalen körperlichen Aktivität nachgehen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass das Ohr nicht nass und verschwitzt wird. Wenn nach der Operation starke Schmerzen im Ohr auftreten oder Flüssigkeit wie Eiter aus dem Ohr abfließt, kann dies auf eine Infektion zurückzuführen sein. In solchen Fällen sollte sofort der Chirurg/die Chirurgin konsultiert werden, um die Infektion zu behandeln. Nachdem der Tampon nach drei Wochen entfernt wurde, muss der Gehörgang gereinigt und eine Zeit lang mit Salben behandelt werden. Das Ohr sollte trocken gehalten werden, bis der Arzt normales Duschen, Baden oder Schwitzen genehmigt.

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